Führung/Erfolgscoaching: Frauen in Führungspositionen eine ökonomische Notwendigkeit?!
Die Diskussion um die Frauenquote nimmt in den Medien kein Ende. In Ihrem Buch: Yes she can" vertritt Marianne Heiß die Meinung, dass der Einzug der Frauen in das Top Management nicht nur eine Frage der Gleichberechtigung ist. Sie sieht, aufgrund des demografischen Wandels und den Ergebnissen vieler Studien, die belegen, dass gemischte Teams erfolgreicher sind als reine Männer oder reine Frauen Teams, eine ökonomische Notwenigkeit hinter der Förderung von Frauen im Management.
Aber warum ist der Frauenanteil im Top-Management nach wie vor so gering?
In Deutschland ist der Frauenanteil in den Vorständen nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Frauenanteil in Vorständen liegt bei den 200 größten Unternehmen laut der aktuellen Studie des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) bei 3,2%. Marianne Heiß zeigt in Ihrem Vortrag auf, dass bis zum 30. Lebensjahr die Karrieren von Frauen und Männern noch gleich verlaufen, danach nimmt der Anteil an Frauen im Management ab. Genau in dem Alter, in dem die Weichen in die oberen Führungsebenen gelegt werden.
Die Gründe für den geringen Anteil an Frauen im Management sind vielseitig. Frau Heiß führt unter anderem gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die Lebensplanung und Wertevorstellungen der Familien und die Unternehmenskulturen auf. Insbesondere muss ein Wertewandel stattfinden. Sowohl für die Männer, die nicht ausgelacht werden wollen, wenn sie an ihrer Seite eine erfolgreichere Frau haben als auch für die Frauen, die nach wie vor mit Stereotypen kämpfen müssen wie: Rabenmutter oder Karrierefrau. Aber auch eine durchgängige und bezahlbare Kinderbetreuung für jeden und flexiblere Arbeitszeitmodelle sind Forderungen von vielen Frauen.
Was können Frauen tun, um ins Management zu kommen.
Die Erfolgsfaktoren für eine berufliche Karriere sind für Männer und Frauen gleich:
Raus aus der Komfortzone und Mut zum Handeln haben, sich ehrgeizige Ziele setzten, sich selbst treu bleiben und die eigene Persönlichkeit beibehalten, die eigenen Stärken kennen und mit Hilfe einer Selbstmarketingstrategie gekonnt an den richtigen Stellen einbringen, ein eigenes effektives Netzwerk aufbauen, sein Leben in einer Balance halten und konsequent und durchsetzungsstark sein.
Aber gerade das Selbstmarketing und Netzwerken fällt Frauen häufig schwer. Viele glauben immer noch, wenn sie nur fleißig genug arbeiten und ihre Arbeit gut machen, dann wird das schon irgendjemanden im Unternehmen auffallen, dass da sie Top-Managerin ist. Eine böse Falle für Frauen, denn Leistung und Können sind zwar gefragt, aber das fleißige Lieschen macht sich nur auf ihrer Position unentbehrlich, eine Beförderung hinterlässt oft eine zu große Lücke. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen lernen Aufgaben abzugeben, sie müssen zeigen, dass sie Dinge loslassen können, um größere Aufgaben übernehmen zu können.
Ein Netzwerk haben viele Frauen, jedoch achten sie dabei viel zu wenig darauf, dass auch hierarchisch höhere Personen involviert sind. Doch genau diese Menschen können im Zweifelsfall das Zünglein an der Waage sein und den Weg für den nächsten Karriereschritt frei machen. Viele Frauen unterschätzen den Wert von inoffiziellen Treffen von Kollegen und Vorgesetzten an der Bar nach einer Tagung oder einem erfolgreichen Geschäftsabschluss. Sie gehen lieber auf ihr Hotelzimmer, weil morgen ja ein anstrengender Tag ist. Aber gerade dann wenn die Frauen schlafen, werden interessante Informationen ausgetauscht, Posten vergeben oder Entscheidungen getroffen.
Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung auf dem Weg nach oben haben Mentoren und/oder Coachs, die als Förderer und für die persönliche Entwicklung den Frauen unterstützend zur Seite stehen können. Sie helfen, die Barrieren auf dem Karriereweg zu überwinden, indem sie neue Handlungsalternativen aufzeigen können, neutrales Feedback geben und ihr Netzwerk den Frauen zur Verfügung stellen. Bei der Wahl eines Mentors oder Coachs sollten Frauen darauf achten, dass sowohl die fachliche Qualifikation als auch das menschliche Miteinander passen.
Der Weg in die Führungsetagen ist nicht einfach und auch von Rückschlägen und Entbehrungen geprägt. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Frauen haben jedoch auch heute noch größere Barrieren zu überwinden. Die gute Nachricht: Frau muss das nicht alleine durchstehen, sie kann sich professionelle Hilfe suchen und auf die Unterstützung aus ihrem privaten Umfeld bauen.