Gefühle u. Emotionen im Mitarbeitergespräch: Teil 1: Wie schaffe ich die passende Struktur?
Wie baue ich als Führungskraft ein Gespräch auf, in dem ich anspreche, was mich bewegt? Wichtig ist Struktur und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen!
Tipps für Führungskräfte zum Umgang mit Gefühlen im Mitarbeitergespräch. Erfahren Sie in der dreiteiligen Serie wie Sie die passende Struktur schaffen, um das Gespräch persönlich und faktisch objektiv aufzubauen, wie Sie die eigenen Gefühle benennen (inkl. Praxisbeispiele) und erhalten Sie Lösungswege für den Umgang bei schwierigen Gesprächen. Teil 1: Wie schaffe ich die passende Struktur, um das Gespräch persönlich und faktisch objektiv aufzubauen?
Struktur schaffen – Gesprächsbasis vorbereiten
Sei es Ärger, Wut, Freude oder Begeisterung: Gefühle beeinflussen sowohl die Führungskraft als auch den Mitarbeiter. Diese zuzulassen ist richtig und wichtig. Aber bitte mit Struktur. Damit die Kommunikation im Gleichgewicht und auch „gerecht“ bleibt.
Verhalten des Mitarbeiters ansprechen
Beurteilen Sie nicht den Charakter, aber sprechen sie an, was Sie bewegt.
Zuerst die Fakten. Diese leiten das Gespräch ein:
1. Was ist passiert?
2. Wie hat der Mitarbeiter sich verhalten?
3. Wie wirkt sich das Verhalten auf die Abläufe im Team, den Projektverlauf oder das Unternehmensergebnis aus?
Erliegen Sie dabei nicht der Versuchung zu interpretieren. Es geht um Fakten und Beobachtungen. Sobald Sie daraus Schlüsse ziehen und den Mitarbeiter bzw. konkrete Eigenschaften oder Charakterzüge von ihm beurteilen, wird er sich angegriffen fühlen. Das führt den Mitarbeiter in eine Rechtfertigungsposition oder zum Rückzug, damit er sich selbst nicht weiter angreifbar macht.
Konsequenzen benennen
Nachdem die Fakten auf dem Tisch sind, erläutern Sie Ihrem Mitarbeiter, welche Konsequenzen sein Verhalten hat für den Ablauf in der Abteilung oder das Projekt, den Kunden, das Unternehmen usw. Drohungen über Konsequenzen für den Mitarbeiter sind hier nicht angebracht, da dies die weitere Gesprächsbereitschaft des Mitarbeiters stören würde.
Wecken Sie Verständnis beim Mitarbeiter, in dem Sie wertneutral die Konsequenzen aufzeigen. Erst jetzt können Sie dem Mitarbeiter sagen, welche Emotionen diese Konsequenzen bei Ihnen auslösen. Das löst Betroffenheit beim Mitarbeiter aus und wird ihn nachdenklich stimmen.
Nun ist der Boden bereitet für ein konstruktives und lösungsorientiertes Gespräch zwischen Ihnen.
Lesen Sie in Teil 2 zu Gefühle und Emotionen in Mitarbeitergesprächen über konkrete Praxisbeispiele aus Führungskräfte-Trainings, wie diese Gesprächsführung funktioniert.
Haben Sie eigene Fragen zu Emotionen in Mitarbeitergesprächen? Ich freue mich über Ihre Anregungen und Kommentare.
Ihre Claudia Weiler
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Publiziert in Führung & Kommunikation