Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht oder: Die Bedeutung von Glaubwürdigkeit für Führungskräfte und deren Mitarbeiter

Werteorientierung und Handlungskompetenz: Bedeutung, Wirkung und Erlangung von Glaubwürdigkeit für Führungskräfte, Mitarbeiter und Unternehmen (Teil 1 – Bedeutung von Glaubwürdigkeit )

Mit dieser dreiteiligen Artikelserie möchte ich skizzieren, wie wichtig es innerhalb moderner Unternehmensführung und Managementmethoden ist, Glaubwürdigkeit von Führungskräften genauer zu beleuchten. In den drei Beiträgen geht es um die Klärung der Fragen: Was genau ist und beschreibt Glaubwürdigkeit? An welchen Kriterien wird Glaubwürdigkeit fest gemacht? Welchen Nutzen hat sie aus den verschiedenen Perspektiven der Mitarbeiter, Führungskräfte und des Unternehmens selbst?

Teil 1) Was bedeutet Glaubwürdigkeit?

 

Bereits die Fabel von Äsop über den Hirtenjungen und den Wolf macht es deutlich: Schon eine einzige Lüge, bei der man ertappt wird, kann fatale Folgen haben und führt zum Verlust von Glaubwürdigkeit. (In der Fabel schreckt der Hirtenjunge unter falschem Alarm die Dorfbewohner vor dem Wolf auf. Nachdem diese ihm zu Hilfe eilen, stellen sie fest, dass er gelogen hat. Kaum verschwunden, kommt der Wolf nun wirklich und das Rufen des Hirtenjungens nach Hilfe hallt ins Leere – der Wolf reißt die Schafe allesamt.)

Übertragen auf die Wirtschaft können die Folgen von verlorener Glaubwürdigkeit sowohl in der Außenwirkung von Unternehmen als auch in der internen Kommunikation grundlegende Fragen aufwerfen, die auch die öffentliche Wahrnehmung negativ beeinflussen. Zum Beispiel, wenn die Glaubwürdigkeit der Unternehmen durch umstrittene Managementmethoden in Mitleidenschaft gezogen wird (aktuell angesichts der Berichterstattungen zu Schlecker, Amazon oder den Bedingungen in asiatischen Zulieferbetrieben etc. zu beobachten).

Glaubwürdigkeit orientiert sich an Wertvorstellungen und ermöglicht damit auch die Durchsetzung von Ideen, Innovationen und Wachstum in Unternehmen. Sie beeinflusst daher grundlegend unser Verständnis von und unsere Orientierung an Normen und Werten.

Seit der Finanzkrise wächst die Werteorientierung von Führungskräften stetig an. Integrität und Glaubwürdigkeit gewinnen im persönlichen Werteverständnis von Führungskräften immer mehr an Bedeutung wie die Führungskräftebefragung 2013 der „Wertekommission – Inititative Werte Bewusste Führung e.V“ herausfand.

Was genau ist Glaubwürdigkeit? Wie können Führungskräfte von ihren Mitarbeitern als glaubwürdig wahrgenommen werden?

„Glaubwürdigkeit ist ein Maß der Bereitschaft des Adressaten, die Aussagen einer Person als gültig zu akzeptieren.“ (Begriffserläuterung ‚Glaubwürdigkeit’ aus Wikipedia)

Demnach entsteht Glaubwürdigkeit erst, wenn andere mir glauben, dass meine Aussagen zweifellos richtig sind. Dazu gehört ebenfalls, dass die Aussagen über einen längeren Zeitraum als glaubwürdig erlebt werden. Insofern entsteht Glaubwürdigkeit nicht nach einmaligem Handeln durch die Führungskraft, sondern sie kann sich diese verdienen. Machen die Mitarbeiter positive Erfahrungen mit den Aussagen und Handlungen der Führungskraft, akzeptieren sie diese und vertrauen mehr und mehr auf deren Zuverlässigkeit – Glaubwürdigkeit entsteht.

Im zweiten Teil  beschäftige ich mich mit der Frage „Welche Kriterien bestimmen Glaubwürdigkeit?“.

Ich freue mich über Ihre Kommentare oder Fragen zum Thema.

Ihre Claudia Weiler

Letzte Änderung am Donnerstag, 05 April 2018 14:49
Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Nach oben